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Praktikum bei den KN

Meine erste Woche

Wie jedes Jahr steht für viele Schüler und Schülerinnen das Wirtschaftspraktikum an – und ich habe mich dafür entschieden, dieses bei den KN zu machen.

Ein paar Facts nebenbei: Mein Name ist Marie, ich bin 16 Jahre alt und gehe momentan in den elften Jahrgang des Gymnasium Kronshagens.

Als ich ankam, begrüßte mich der Pförtner mit einem freundlichen „Guten Morgen, einen schönen Montag“ und mich überraschte, dass jeder Mitarbeiter nur mit einer Karte reinkommt. Gleich danach wurde mir durch die zahlreichen Abteilungen und das riesige Verlagshaus klar, dass die Fertigstellung einer Zeitung viel komplizierter und umfangreicher ist als ich mir das vorgestellt habe. Am zweiten Tag habe ich in der Kundenhalle die Aufnahme von Anzeigen kennengelernt. Darauf besuchte ich am Mittwoch das Druckzentrum in Moorsee, wo mir erstmal der ganze Druckvorgang anhand der wirklich riesigen Druckmaschine erklärt wurde. Außerdem habe ich etwas über GeoMarketing, wodurch z.B. die Strecke der Zeitungszusteller berechnet werden kann, erfahren. Gestern bei der Verkaufsförderung habe ich neben der Mediabox auch Sonderausgaben, Suchmaschinenoptimierung, die WebAnalyse der kn-online.de Seite und das AboPlus-Programm kennengelernt. Heute bin ich im Vertrieb und Marketing gelandet, wo mir verschiedene Projekte gezeigt werden.

Mein erster Schulblock

Was macht man eigentlich in der Berufsschule?

Ich habe meine Ausbildung zur Medienkauffrau Digital und Print bei den Kieler Nachrichten im August 2016 begonnen. Nach einer aufregenden ersten Zeit im Betrieb von ungefähr drei Monaten fing mein erster Schulblock im Oktober am RBZ Wirtschaft in Kiel an.

Erwartungen
Im Vorfeld war ich schon ziemlich gespannt darauf, denn ich hatte bereits vieles über Rechnungswesen oder das verlagsspezifische Fach PVPD (Produktentwicklungsprozess und Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen) von den anderen Azubis gehört. Gleichzeitig hatte ich aber auch ein bisschen Angst, dass ich speziell in Rechnungswesen nicht mitkommen würde oder allgemein Schwierigkeiten mit den Inhalten der neuen Fächer haben könnte. Glücklicherweise war dies aber nicht der Fall.

Erste Eindrücke
Aber fangen wir mal von vorne an: Am Tag meiner „Einschulung“ war ich natürlich etwas nervös, aber ich habe mich auch auf die vielen neuen Eindrücke, die Lehrer und meine Klasse gefreut. Diese ist sehr klein und besteht nur aus zwölf Leuten. Zuerst war ich davon – ehrlich gesagt – nicht so begeistert, weil ich befürchtet habe, mich für gute Noten in dieser kleinen Gruppe durchgehend beteiligen zu müssen. Meine Bedenken verschwanden aber sehr schnell. Eine „normale“, regelmäßige Beteiligung hat vollkommen ausgereicht. In Rechnungswesen ist mir besonders aufgefallen, wie hilfreich eine so kleine Klasse ist: Wann auch immer man kleine Verständnisfragen hatte, konnte man unseren Lehrer jederzeit fragen. Dabei hatte ich nie das Gefühl, den ganzen Unterricht aufzuhalten. Der Lerneffekt ist somit für mich persönlich in dem kleinen Klassenverbund umso größer. Wir mussten auch in mehreren Fächern in Gruppen arbeiten und Präsentationen halten. In meiner bisherigen Schullaufbahn war das nie wirklich mein Ding, aber da ich mich in meiner Klasse wohl fühle und wir uns alle gut verstehen, ist das auch kein Problem für mich. Zu den Lehrern kann ich sagen, dass alle echt nett sind, den Unterricht abwechslungsreich gestalten und auf jeden Fall auch fair benoten.

Klassenarbeiten
Natürlich wird auch in jedem Fach mindestens eine Klassenarbeit pro Schulblock geschrieben. Da man eben nur 6 Wochen Zeit hat, ein gewisses Pensum an Stoff durchzunehmen und dann auch noch mindestens eine Arbeit darüber zu schreiben, kann es auch schon mal vorkommen, dass man mehrere Arbeiten in einer Woche schreiben muss. Das kann natürlich auch etwas stressig werden, aber solange man den Überblick behält und sich das Lernen gut einteilt, sind die Arbeiten echt halb so wild. Ich persönlich habe mich jetzt im ersten Block auch sehr gut von den Lehrern vorbereitet gefühlt. Man brauchte keine Angst haben, dass etwas völlig Unerwartetes drankommen würde.

Berufsschule für Drucktechnik
Während meines ersten Schulblocks standen auch 2 Wochen in der Walther-Lehmkuhl-Schule in Neumünster auf dem Stundenplan. Dort haben wir vieles rund um Drucktechniken gelernt, denn als Medienkauffrau Digital und Print sollte man schließlich auch wissen, wie die Zeitung gedruckt wird und was alles zur Produktion dazu gehört. Ich hatte das Glück, dass ich bereits 3 Wochen in unserem Druckzentrum in Kiel-Moorsee eingeteilt war und somit die Produktion und Weiterverarbeitung schon kennengelernt habe. Dadurch fiel es mir leichter die verschiedenen Druckverfahren zu verstehen.

Fazit
Alles in allem kann ich sagen, dass mir mein erster Schulblock gut gefallen hat und die 6 Wochen total schnell herumgegangen sind. Ich musste mich zwar auch hinsetzen und lernen, aber das gehört nun mal dazu. Mit ein bisschen Aufwand bekommt man auch entsprechend gute Noten. Bei Fragen kann ich auch immer auf die anderen Azubis zukommen, was mir ein beruhigendes Gefühl gibt. Ihr braucht euch also wirklich keinerlei Sorgen machen, dass es in der Berufsschule Probleme geben könnte.

Die Abschlussprüfung

Endlich fertig sein

Das ist nur einer von vielen Gedanken, die einem durch den Kopf gehen, wenn man kurz vor seiner Abschlussprüfung steht. Bei vielen anderen Azubis kommt noch die Angst vor der Zukunft hinzu – Was machen, wenn einen die Firma nicht übernimmt?

Diese Frage musste ich mir glücklicherweise nicht stellen, da ich bereits ein paar Monate vorher einen Vertrag bei den KN unterschreiben konnte und durfte. Selbstverständlich ist dies heutzutage nicht mehr, aber die KN ist uns als Azubis immer sehr loyal eingestellt und sichert einem nach der Ausbildung ein halbes Jahr einen Vertrag zu. Man bekommt somit nicht nur mindestens ein halbes Jahr einen Vertrag, sondern auch das Gefühl von Sicherheit.

Die Vorbereitung
Karteikarten? Lernen mit den Zetteln vom Lehrer? Eigene Lernzettel? Gott sei Dank habe ich mir schon während meiner Schulblöcke ordentliche Lernzettel erstellt. Somit musste ich nicht zwei Wochen vorher mit Hochdruck noch Lernzettel erstellen. Ich konnte mich dann wirklich voll und ganz aufs Lernen konzentrieren. Und das habe ich dann auch getan – gelesen, mit mir selbst gesprochen, Videos zu dem Thema angeguckt, Präsentationen von mir an mich selbst. Jeder lernt natürlich anders, aber für mich hat das so am besten funktioniert.

Die schriftliche Prüfung
Der Puls geht nach oben, der Umschlag mit der Prüfung wird vor einem hingelegt. Die Nervosität steigt. Habe ich genug gelernt? Habe ich irgendein Thema vergessen? Schnell nochmal im Kopf das Thema durchgehen, wo man meint sich auf jeden Fall dran erinnern zu müssen. Einen Blick in die Runde werfen – alle sehen nicht so richtig glücklich und freudig aus jetzt ihre Prüfung schreiben zu können.
Die Prüferin sagt, wir dürfen unseren Umschlag öffnen und beginnen. Rascheln von Papier ist zu hören und danach widme ich meine gesamte Konzentration meinem Heft voller Fragen. Aber ich muss sagen, so schlimm war es dann doch nicht, wie ich es erwartet hatte. Nachdem ich den ersten Aufgabenteil beendet hatte und sogar zufrieden mit meinen Antworten war, kam die Ruhe und die Prüfung war schon so gut wie beendet.

Die mündliche Prüfung
Part II – Fast fertig, aber auch immer noch nicht ganz. Eigentlich hat man jetzt das gleiche Gefühl wie vor der schriftlichen Prüfung. Habe ich genug gelernt? Bin ich gut genug vorbereitet? Aber jetzt kommen noch weitere Fragen hinzu. Sind meine Prüfer nett? Wer prüft mich überhaupt? Welches Thema wähle ich? Fragen über Fragen. Das Gefühlschaos und die Nervosität waren schon wieder vorprogrammiert.
Nun sitze ich also bei der IHK vor dem Raum Nordsee und warte, dass meine Prüfung anfängt. Natürlich bin ich viel zu früh da, heißt: ein anderer Prüfling ist noch im Raum und ich muss nun warten bis es 11.00 Uhr ist und ich anfangen kann.
11.00 Uhr. Die Prüfung beginnt, beziehungsweise meine Vorbereitungszeit. Ich bekommen zwei Prüfungsaufgaben vorgelegt und muss mich für eine entscheiden. Ich wähle die Anzeigenaufgabe, die zwar länger ist, aber mir dafür mehr Informationen bietet, über die ich reden kann. Meine Prüferin sagt nur: „Ach, die Anzeigenaufgabe wollen sie nehmen. Naja gut.“ Und ich denke mir: „Oh Gott – was meint sie damit? War die Entscheidung falsch?“ Aber entschieden ist entschieden, also bereite ich mich vor.
Danach läuft die Prüfung eigentlich ganz gut – klar es gibt Fragen, die einen zum Stolpern bringen und einige, bei denen man noch nicht mal nachdenken muss, um die Antwort zu kennen.
Aber am Ende komme ich raus und kann es sagen: Ich bin eine geprüfte Medienkauffrau Digital und Print. ENDLICH!

Fazit
Ob nun Medienkauffrau, Bürokaufmann, oder ein anderer Ausbildungsberuf. Wir gehen alle durch unsere Hochs und Tiefs in der Ausbildung und am Ende haben wir doch alle nur ein Ziel: Endlich das Zeugnis in der Hand halten. Also für mich war die Ausbildungszeit sehr schön, klar manchmal anstrengend und manchmal musste man Themen bearbeiten, die einem nicht liegen oder keinen Spaß machen, aber grundsätzlich kann ich sagen, dass ich mit meiner Ausbildung bei den KN sehr zufrieden war. Ich durfte in meinen 2 ½ Jahren als Azubi viel lernen und erleben. Dennoch war ich sehr glücklich, als ich endlich fertig war, denn irgendwann möchte man nicht mehr Azubi sein, sondern auch ein „richtiger Mitarbeiter“, der seinen festen Aufgabenbereich hat und weiß, zu welchem Team er gehört.
Also an alle zukünftigen Prüflinge: Macht euch keine Sorgen über eure Abschlussprüfung. Ihr packt das. Es ist nicht so schwer, wie man immer glaubt. Und am Ende gibt es dann endlich ein volles Gehalt! YES!!!!