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Tschö mit Ö!

Auslandsprakitkum in Torquay

Sich in internationale Gewässer zu stürzen, um seinen Horizont zu erweitern, ist bei uns ‚Millennials‘ bekanntlich ein heißes Thema. Und so wollte auch ich die Chance nutzen, wertvolle Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Über unsere Berufsschule hatte ich dann das Glück, für ein dreiwöchiges Praktikum an die südenglische Küste zu reisen.

In Nullkommanix nach England
Innerhalb nur einer Woche hatten alle Teilnehmer des Praktikums ihre Bewerbungsunterlagen abgeschickt. Dass das so schnell und schmerzlos ging, haben wir der guten Unterstützung der Lehrkräfte sowie der Entsende-Organisation zu verdanken. Denn das Erasmus+ Programm forderte von uns einiges an Unterlagen.
Ehe man sich versah, standen wir schon als bunt gemischte Gruppe aus neun aufgeregten Schülern am Flughafen. Angekommen in Torquay warteten dann nicht nur die Gasteltern auf uns, sondern auch das sehnsüchtig erwartete Bett. Ich kam mit einem Mädchen aus meiner Klasse in eine Familie und wir waren auf anhieb die perfekten Mitbewohnerinnen. Unsere Gasteltern waren sehr unkomplizierte und witzige Leute, der englische Humor fand in diesem Haus auf jeden Fall sein bestes Beispiel. Ob es eine Situation ohne Ironie und Sarkasmus gab? Ich bezweifle es. Unsere Aufregung war so auf jeden Fall schnell vergessen.

Dora the Explorer…
…am wandern und entdecken. Die Landschaft in Südengland hat mich einfach nur umgehauen. Torquay bietet einen nicht nur Hügel, Palmen und hellblaues Meerwasser sondern auch den sogenannten Coast Path. Dieser führt dich von einer verwunschenen Bucht, durch die grünen Wälder zur nächsten atemberaubenden Klippe, hinauf auf die hohen, schroffen Felsen. Das Wetter spielte da nur noch eine Nebenrolle, auch wenn man zugeben muss, dass wir für England im Herbst enorm viele Sonnenstunden genossen haben. So war es auch kein Wunder, dass ich in meiner Freizeit so oft wie möglich die Schuhe schnürte, um die eine oder andere Tour einzulegen. Unternommen haben wir generell eine Menge. Von einer VR-Arena über eine Tropfsteinhöhle bis zum berüchtigten Bar-hopping, unsere Freizeit genossen wir in vollen Zügen.


Ohne Fleiß kein Preis
Da der Fokus des Praktikums auf der englischen Sprache lag und wir uns Jobs außerhalb unserer Tätigkeiten der Ausbildung wünschen durften, entschied ich mich dafür, etwas komplett anderes zu machen. So erfuhr ich einen Monat vor Abreise, dass mein Platz bei Muddy Paws, einer Mischung aus Hundebetreuung und -friseur sein wird. Mein Gesicht als ich Hundefriseur las, entglitt mir dann ehrlich gesagt doch etwas. Aber wie sagt man so schön: Es kommt immer anders als man denkt. Meine Befürchtungen von Hunden mit pinken Irokesen und exzentrisch Besitzern entsprachen zum Glück einem absoluten Klischee. Viel mehr ging es um die Gesundheit und Pflege der kleinen (und manchmal riesigen) Vierbeiner. Die Arbeit vom Chihuahua Welpen bis zum Husky Opa war ideal, um sich nicht nur mit den Kunden sondern auch mit den liebenswerten Kolleginnen beinahe durchgehend auszutauschen. Seitdem fühle ich mich sehr sicher im Englischen (und bin bereit Hunde Mami zu werden)!

Time to say goodbye
Schneller als gedacht zogen die drei Wochen an uns vorbei. Manch einem fiel der Abschied vom schönen Torquay wirklich schwer. Ich kann nur jedem, der die Möglichkeit hat, raten die Chance auf derartige Auslandserfahrungen zu nutzen. Sowohl sprachlich als auch persönlich sammelt man enorm viel Selbstbewusstsein. Ganz nebenbei lernt man eine andere Kultur kennen, trifft interessante, neue Leute und für die pragmatischen unter euch, nett im Lebenslauf macht sich der Spaß auch noch.

Auslandspraktikum an der Küste Südenglands

Auslandspraktikum - Kieler Nachrichten

Auslandspraktikum an der Küste Südenglands

Im letzten Sommer hatte ich die großartige Möglichkeit, in Form eines 3-wöchigen Auslandspraktikums gemeinsam mit 17 anderen Schülern des RBZ Wirtschaft Kiel in die südenglische Küstenstadt Torquay zu reisen.

Nachdem ich meine ausführliche Bewerbung inklusive Motivationsschreiben fertig gestellt hatte, gab es in den Folgemonaten bis zu meiner Abreise im Juni viele organisatorische Schritte, welche die Organisation KulturLife einem allerdings abnimmt. Neben Flug- und Transferinformationen werden einem eine Gastfamilie und der Arbeitsplatz zugeteilt.

Torquay selbst hat mir, wenn man mal von dem leider sehr durchwachsenen Wetter absieht, wirklich sehr gefallen. Als schönes Küstenstädtchen mit immerhin knapp 70.000 Einwohnern hat es einen besonders gemütlichen und romantischen Charme, vor allem, wenn man mit dem Doppeldeckerbus die Strandpromenade entlang fährt. Es wimmelt nur so von hungrigen, lauten Möwen, liebevoll „public enemy nr. 1“ betitelt. Als Kielerin fühlte ich mich, was Kulisse und Hintergrundgeräusche betrifft, also direkt ein wenig heimisch.

Ich hatte das Glück, für „Kents Cavern“ arbeiten zu dürfen, der größten Tropfsteinhöhle Südenglands. Täglich sind Busladungen an Touristen bei uns eingetroffen, um sich in Form unserer einstündigen Führungen die Höhlen anzuschauen. Ein dicker Pulli gehörte zu meiner Arbeitskleidung, denn nur dann war es möglich, die tolle Atmosphäre der Tropfsteinhöhle auch zu genießen; ich habe diese unterirdische Welt geliebt.
Ich hatte wirklich eine spannende Zeit hier. Neben dem Ticketverkauf, Gestalten und Übersetzen der Werbebroschüren und vielen anderen Marketingmaßnahmen, die zu meinen täglichen Aufgaben gehörten, waren es vor allem das Arbeitsklima und meine lieben Kollegen, welche meine Wochen hier so großartig gemacht haben.
Da mein Arbeitstag von 8-16 Uhr andauerte, blieb unter der Woche nicht viel Freizeit für Ausflüge. Für etwas Abwechslung haben dann die Wochenenden gesorgt, an denen ich immer so viel wie möglich unterwegs war und die Umgebung erkundet habe.

Zu meinen persönlichen Highlights der Reise gehörten ein Ausflug nach Totnes, einem verwunschenen, äußerst sympathischen Dörfchen ganz in der Nähe Torquays und ein Wochenendtrip nach Cornwall.
Cornwall ist der südwestlichste Zipfel Englands und mit Sicherheit vielen als Kulisse aus den Rosamunde-Pilcher-Filmen vertraut.
Da wir auf das Wandern und Busfahren beschränkt waren, konnten wir leider nur einen kleinen Teil Cornwalls sehen, welcher uns allerdings schon sehr begeistert hat.
Verträumte Küstendörfer, mit Schafen übersäte Wiesen, alte Burgruinen, die Küsten und Klippen und vor allem das Meer … die Landschaft ist idyllisch und wirklich zum Verlieben schön.

Besonders einprägsam während meiner Zeit in England war auch das EU-Mitgliedschaftsreferendum, dessen Ergebnisse 3 Tage vor meiner Abreise bekannt gemacht wurden. Großbritanniens überraschende Entscheidung, die Europäische Union zu verlassen, sog. BREXIT, hat weltweit für riesiges Entsetzen gesorgt und ich habe vor Ort einiges von der aufgewühlten Stimmung mitbekommen.
In persönlichen Gesprächen vor allem mit U30 – Einwohnern habe ich auch von vielen gehört, dass sie doch lieber Teil der EU geblieben wären.
Natürlich ist Englands Austritt aus der Europäischen Union kein Weltuntergang, aber ich weiß es doch sehr zu schätzen, drei Wochen in Form meines Auslandspraktikums an der Küste Südenglands verbringen zu dürfen und dabei von dem Leonardo Da Vinci Programm der EU (Erasmus+) Unterstützung zu erhalten.
Momentan ist es fraglich, inwiefern diese Möglichkeit des finanziell unterstützten Auslandspraktikums speziell in England zukünftig für europäische Schüler/innen und Studenten/–innen noch bestehen wird und das finde ich persönlich sehr schade.

Ich bin sehr froh über die Erfahrungen und neuen Eindrücke, die ich in meiner Zeit in Torquay sammeln konnte. England hat mich mit seinen schönen, wenn auch versteckten Gegenden wirklich überrascht, die ich bei meinen bisherigen Sommerurlauben oder Wochenendtrips nicht entdeckt habe.
Jedem, der die Möglichkeit bekommt, ein Auslandpraktikum zu machen (ob nun in England oder in einem anderen Land), kann ich diesen Schritt sehr ans Herz legen.
Man erlebt in einem unvertrauten Umfeld eine völlig neue Arbeitsweise und erlernt einige Kenntnisse und Fähigkeiten, die einen für den weiteren Berufsweg zusätzlich qualifizieren. Eigene Sprachkenntnisse werden ganz nebenbei ausgebaut, da man im Job, zu Hause und im täglichen Leben Englisch spricht. Neben den vielen Eindrücken, die man von Land & Leuten bekommt, schließt man neue Freundschaften und lernt viel Neues, nicht zuletzt über sich selbst.