Uni in Irland
Grüne Wiesen und Felder, Pubs, Regen, rothaarige Menschen in St. Patricks Day Outfit und… noch mehr Regen. Das ist wahrscheinlich das Erste, woran man bei der irischen Insel denkt.
Tatsächlich hat dieses Land jedoch so viel mehr zu bieten!
Die Vorfreude steigt!
Man hört es ja immer wieder: Viele Studenten gehen für ein Semester ins Ausland und studieren für eine gewisse Zeit an einer anderen Universität. In einem dualen Studium ist dies jedoch nicht ganz so einfach, da es nicht so etwas wie „Regelstudienzeit“ gibt, die quasi nach Belieben verlängert werden kann. Stattdessen ist unser Jahr ziemlich durchgetaktet. Als wir in der Uni erfuhren, dass wir dennoch die Möglichkeit haben, an einer anderen Uni zu studieren, war ich sofort begeistert. Es handelte sich dabei um dreiwöchigen Aufenthalt in Waterford, also im Süden Irlands. Wer das Angebot annimmt, durfte an der dortigen Uni das Modul Wirtschaftsenglisch belegen und wurde zuhause an der WAK für die jeweiligen Vorlesungsstunden des dritten Semester freigestellt.
Da nicht jeder die Zustimmung seines Unternehmens erhalten hat und so ein Auslandsaufenthalt natürlich mit einigen Kosten verbunden ist, flogen im Juli 2017 circa 30 Studenten von den Standorten Kiel, Lübeck und Flensburg nach Irland. Zu meinem Glück, durfte und konnte ich mitfliegen!
Uni und Alltag
Untergebracht wurden wir in einem Wohnheim mit zahlreichen Appartements circa 3km von der Uni entfernt. Ich teilte mir ein Apartment, bestehend aus 3 Schlafzimmern mit eigenem Bad und einem großen Gemeinschaftswohnzimmer inklusive Küche (und Fahrrad ?), mit 2 Freunden aus meinem Kurs. Da wir tatsächlich recht viele Leute noch nicht kannten, nutzen wir den ersten Abend, um uns kennenzulernen lernen.
Am Montag ging es dann richtig los. Mit unseren Fahrrädern fuhren wir also zur Uni, wo wir nach einem Eingangstest in zwei gleich große Gruppen eingeteilt wurden. Auf unserem Stundenplan standen von nun an:
- General English (darin ging es hauptsächlich um die irische Kultur)
- English for Academic Purposes (hier lag der Fokus auf dem Schreiben von akademischen Texten und Hausarbeiten)
- Language for Specific Purposes (hier wurden speziell die Anwendungsbereiche der englischen Sprache in unseren Unternehmen geschult)
Hinzu kamen spannende Seminare wie zur Zubereitung von echtem Irish Coffee, Besichtigungen von einer Glaserei und der Smithwicks Brauerei und Pub Quiz Runden. Insgesamt fand ich den Unterrichtsstoff nicht zu schwer und wir waren nie länger als bis 15 Uhr mit der Uni beschäftigt. Die übrige Zeit nutzten wir, um die Umgebung zu erkunden. In kleinen Gruppen fuhren wir mit den Fahrrädern an den Strand oder trampten ins nächste Dorf, gingen gemeinsam Essen oder kochten zusammen und trafen uns abends in einem der zahlreichen Pubs der Waterforder Innenstadt.
Tatsächlich hatten wir in den drei Wochen entgegen aller Erwartungen (und unserer Kofferausstattung) super gutes Wetter und nur zwei Tage Regen.
Unser Roadtrip
Aus diesem Grund entschieden wir uns, am zweiten, langen Wochenende einen Road Trip zu starten. Mit 8 Leuten und zwei gemieteten Autos fuhren wir also zunächst in den Killarney Nationalpark, zu den berühmten Cliffs of Moher, nach Galway und Dublin. In den drei Tagen hielten wir überall an, wo wir wollten und kamen so in den Genuss von wunderschönen Landschaften, Schlössern, Stränden und irischer Kultur. Ich könnte noch viel mehr über diesen Ausflug schreiben, aber das wäre wohl zu viel und würde zum gleichen Fazit führen: Der Road Trip hat für mich das Auslandsmodul in Irland abgerundet und zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht.
Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich diese Möglichkeit wahrnehmen durfte und die Kieler Nachrichten mich dabei unterstützt haben und kann jedem, der in seinem Leben so eine Chance bekommt, nur wärmsten Herzens empfehlen, diese zu nutzen ! ?