… aber bitte in Farbe !
In unserer Ausbildung durchlaufen wir Azubis alle Abteilungen – somit ist auch der Einsatz im Druckzentrum Bestandteil des Ausbildungsplans. Natürlich ist es nicht das Ziel, eine Druckmaschine einwandfrei bedienen zu können, aber es ist wichtig den kompletten Unternehmensprozess zu verstehen – und dazu gehört auch der Zeitungsdruck. Im Dezember war ich erneut für 4 Wochen dort und wusste bereits, dass sich die Arbeit enorm von der im Verlagshaus unterscheidet.
Bevor ich das erste Mal in Moorsee – dem Standort des Druckzentrums – war, hatte ich keinerlei Vorstellungen wie der Zeitungsdruck abläuft. Natürlich war mir bewusst, dass man die Zeitungsmengen nicht mit einem normalen Drucker für den Hausgebrauch produzieren kann, aber die Dimensionen und zahlreichen, notwendigen Arbeitsschritte hatte ich vorher noch nicht gesehen.
In diesem Artikel möchte ich euch deshalb gerne kurz beschreiben wie das Offset-Druckverfahren funktioniert und einen Einblick in die Abteilungen geben, die ich durchlaufen habe.
Also von Beginn:
Der Prozess des Zeitungsdrucks – und somit meine erste Station – beginnt in der CTP. CTP steht für Computer to Plate, was bedeutet, dass die digitale Version der Zeitungsseite in vier Farben (Gelb, Magenta, Cyan, Schwarz) zerlegt und in sogenannten Belichtungsmaschinen auf die Druckplatten übertragen wird.
Wenn alle Seiten belichtet sind, bauen die Drucker die Platten auf die Zylinder der Druckmaschine.
Hierbei handelt es sich um einen 13 Meter hohen Koloss, der bis zu drei verschiedene Zeitungen gleichzeitig drucken, falzen, schneiden und sogar heften oder kleben kann. Dabei zeichnet sich das Offsetdruckverfahren dadurch aus, dass das farbige Bild nicht direkt von der flachen Druckplatte auf das Papier kommt, sondern zunächst auf ein Gummituch übertragen wird, welches die Farbe dann auf die Papierbahn bringt. Durch die Druckerfarben, den Papierstaub und die öligen Maschinen ist diese Abteilung auch die mit Abstand Schmutzigste. Trotzdem wurde ich als Azubi voll mit eingebunden und durfte beim Einziehen der Papierbahn, beim Platteneinbau und beim Einstellen der Farben genauso mit anpacken wie beim Warten, Putzen und Reparieren der Maschinen.
Die fast fertige Zeitung findet dann ihren Weg in die Weiterverarbeitung, also war dies auch für mich die nächste Station. Die Weiterverarbeitung befindet sich in einer großen Halle, in der unzählige Transportketten das druckfrische Exemplar quer durch die Halle führen. Sie kann von hier aus entweder direkt zu Paketen verbunden und in LKWs verladen werden oder an diversen anderen Maschinen zum Beispiel zugeschnitten, mit zahlreichen Beilagen bestückt oder für den Versand adressiert werden.
Rückblick:
Zugegebenermaßen ist mein Bericht lediglich eine grobe Übersicht und in der kurzen Zeit ist es für mich auch nicht möglich gewesen, alles im Detail zu verstehen, dennoch haben mich die vielen Facetten und zahlreichen Möglichkeiten, die unser Druckzentrum bietet, nachhaltig beindruckt.
Eine weitere besondere Erfahrung war für mich der Schichtdienst, denn im Druckhaus herrscht ein Rund-Um-Die-Uhr Betrieb und natürlich läuft die Produktion gerade in der Nachtschicht auf Hochtouren.
Außerdem fand ich es sehr interessant die Entstehung einer Zeitung von der Papierbestellung bis zum Versand verfolgen zu dürfen und kann nur jedem der die Möglichkeit zu einer Führung hat empfehlen, diese Chance wahrzunehmen.